mit Nicolai Milanek, Yvonne Kupper und Edi Huber
Produktion: Born Theater & Konzerte, 1982/83 im Bernhard-Theater Zürich, Theater Fauteuil Basel, Käfigturm Theater Bern und Schweizer Tournee
Mit der Komödie «Gewonnen» (Bonifacio und die Billionen) von João Bethencourt ging Born Theater & Konzerte 1982/83 auf Schweizer Tournee.
Regie führte Andreas Fischer im Bühnenbild von Nico Reck. In den drei Rollen spielten die Schweizer Schauspieler Yvonne Kupper, Nicolai Mylanek und Edi Huber.
Die Presse meinte:
Geschickt versteht es der brasilianische Autor Joao Bethencourt, aus dessen Feder auch das seinerzeitige Erfolgsstück «Der Tag an dem der Papst gekidnappt wurde» stammt, kribblig- spannende Komödiensituationen mit besinnlichen Fragen der Menschlichkeit zu verbinden. So auch in der Komödie «Gewonnen!» (Bonifazio und die Billionen), die mit viel verwirrlichen Verwicklungen um die Frage kreist, wem ein Billionen-Totogewinn nun eigentlich gehören soll – dem wohlsituierten Ministeriumsangestellten, Nationalökonomen und Intellektuellen Dr. Antunes, der seine soziale Ader mehr in der Theorie als in der Praxis bekundet, oder dem redlichen kleinen Handelsvertreter Bonifazio, einem armen Schlucker mit grosser und hungriger Familie. Während Dr. Antunes mit tausend Tricks versucht, sich Vorteile zu verschaffen, geht es Bonifazio vor allem um Gerechtigkeit und Rechtmässigkeit – unschwer lassen sich in der Auseinandersetzung der beiden übrigens auch kritische Parallelen für Denk- und Verhaltensweisen zwischen Industriestaaten und Dritter Welt erkennen.
Der Regisseur Andreas Fischer konzentriert den Ablauf der quirligen Handlung rund um das ewig schrillende Telefon; dass sich die Darsteller – Edi Huber als gewiefter Ökonom, Yvonne Kupper als vermittelnde Gattin Alzira und Nicolai Mylanek als etwas unbedarfter Bonifazio – nicht dauernd ins Telefonkabel verstricken, grenzt schon fast an ein kleines choreografisches Wunder. Dies ist eigentlich der Haupteindruck der Inszenierung, die eher schwankhaft oberflächlich wirkt – bedauerlich besonders, dass es Nicolai Mylanek nicht gelungen ist, die Tiefen seiner Rolle voll auszuloten.
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